Als Führungsinstrument ist Feedback eine besondere Form der Kommunikation, die ihre Wirkung erst dann entfaltet, wenn es eine faire Beziehung zwischen Geber und Nehmer gibt. Feedback ist kein Veränderungsauftrag, keine Arbeitsanweisung und weder Rüge noch Lob. Es ist die subjektive und persönliche Rückmeldung zu einem Verhalten in einer konkreten Sachlage – mit dem Ziel eine Veränderung anzustoßen.

Feedback effizient einzusetzen ist erlernbar und deshalb ein wichtiges Element im Rahmen des Coaching-Bausteins Update Führungsqualität.

Bevor eine Führungskraft ein Feedback gibt, sollte sie eine Vorstellung von der Aufnahmefähigkeit und Frustrationsgrenze des Empfängers haben. Und sie sollte sich der Macht ihrer Worte bewusst sein.

Als Feedbackgeber beobachtet sie ein Verhalten des Empfängers, teilt ihm diese Beobachtung mit und macht ihm daraufhin einen Änderungsvorschlag. Überzeugend kommuniziert, hört der Empfänger diese Mitteilung nicht nur, sondern nimmt sie auf und versucht die Aussagen auf sich wirken zu lassen. Dabei wird er in seiner Selbstwahrnehmung mit der Fremdwahrnehmung des Senders konfrontiert. Beide können durchaus verschieden sein. So werden Verhaltensweisen aufgedeckt, die für den Empfänger bisher unbekannt waren. Diese so genannten „Blinden Flecken“ aufzuhellen, ist Ziel eines erfolgreichen Feedbacks. Dabei ist nicht erforderlich, dass der Feedbacknehmer die Hinweise unmittelbar umsetzt. Allein das Aussprechen und Aufnehmen des Feedbacks verändern die Situation und sind Grundstein für eine vertrauensvolle Beziehung.

Ein konstruktives Feedback erfüllt daher folgende Kriterien. Es sollte…

  • eher beschreiben als bewerten und interpretieren,
  • eher konkret benennen als allgemein umschreiben,
  • eher einladen als zurechtweisen,
  • eher verhaltensbezogen als charakterbezogen sein,
  • eher erbeten als aufgezwungen werden,
  • eher sofort und situativ erfolgen als verzögert und rekonstruierend,
  • eher klar und pointiert formuliert sein als verschwommen und vage,
  • eher durch dritte überprüfbar als auf dyadische Situationen beschränkt sein.

(Vgl. Antons 1998)