„Ein Unternehmen, das keine Grundsätze hat, fällt heute auf.“ (Friedrich Hoffmann)
Empirischen Studien zufolge besitzen im deutschsprachigen Raum ca. 90 Prozent der Unternehmen ein Leitbild. Unternehmensleitbilder müssen die Praxis der Organisationsmitglieder tatsächlich leiten. Bloße Schriftstücke alleine kratzen lediglich an der Kulturoberfläche eines Unternehmens und erfüllen bestenfalls PR-Ziele.
Entwicklung von Unternehmensleitbildern
Unternehmensleitbilder sind etablierte Standardinstrumente strategischer Unternehmensführung. Zu Beginn der 80er Jahre waren es noch vorwiegend große Aktiengesellschaften, die ihre organisationale Identität in Leitbildern ausdrückten. Heute beschäftigen sich zunehmend auch kleine und mittelständische Unternehmen mit der Darstellung ihres Selbstverständnisses. Empirischen Studien zufolge besitzen im deutschsprachigen Raum ca. 85 bis 90 Prozent der Unternehmen ein Leitbild.
Das Leitbild wird oft als Spiegel der Organisationskultur bezeichnet. Es ist Ausdruck über das Selbstverständnis eines Unternehmens und enthält als fundamentaler Orientierungsrahmen zukunftsweisende Selbstbeschreibungen über Wertvorstellungen, Normen und angestrebte Ziele eines Unternehmens.
Unternehmensleitbilder müssen die Praxis der Organisationsmitglieder tatsächlich leiten. Bloße Schriftstücke alleine kratzen lediglich an der Kulturoberfläche eines Unternehmens, sind wirkungslose Lippenbekenntnisse und erfüllen bestenfalls PR-Ziele. Ein richtig entwickeltes Unternehmensleitbild stellt immer ein Unikat dar und ist in der Lage, eine unverwechselbare Unternehmensidentität nach innen und außen zu vermitteln.
Unternehmensleitbilder wirken komplexitätsreduzierend und sinnstiftend. Sie helfen, betriebliche Probleme zu bewältigen, Handlungen und Entscheidungen in Bezug auf Ziele zu koordinieren und zu verbessern. Sie wirken motivierend auf die Organisationsmitglieder, fördern die Identifikation mit dem Unternehmen und unterstützen Prozesse der Organisationsentwicklung erheblich.
Große Bedeutung kommen Leitbilder als Instrument des Unternehmenskulturwandels zu. Entscheidend ist hierbei, dass möglichst alle Organisationsmitglieder in den Entwicklungsprozess eingebunden werden, denn nur wer sich beteiligen kann, wird sich später mit dem Leitbild identifizieren. Weiterhin ist erforderlich, das Leitbild oberhalb der Unternehmensstrategie im Gesamtgefüge der Organisation zu positionieren, um strategische Ausrichtungen und strukturelle Gegebenheiten auf die im Leitbild enthaltenen Normen und Werte beziehen zu können.
Die Leitbildentwicklung und somit die Beschäftigung mit der Unternehmenskultur stellt keine singuläre Maßnahme dar:
Unternehmen sind in ihrem Lebenszyklus mit unterschiedlichen Herausforderungen und natürlichen Veränderungen konfrontiert. Veränderungen im Unternehmen betreffen in besonderem Maße die Unternehmenskultur, da bestimmte – durchaus auch widersprüchliche – Werthaltungen in verschiedenen Phasen der Entwicklung des Unternehmens in den Mittelpunkt rücken. Ein Unternehmen, dessen Kultur nicht mit der jeweiligen Entwicklungsphase im Lebenszyklus im Einlang steht, muss mit erheblichen Effektivitätsverlusten rechnen. Leitbilder und somit v. a. Unternehmenskulturen müssen im Hinblick auf den natürlichen Wandel von Organisationen aktiv gestaltet und (weiter)entwickelt werden, damit das Unternehmen erfolgreich in einer dynamischen Umwelt bestehen kann.
Die Entwicklung eines Unternehmensleitbildes erfordert fundiertes Wissen über dessen Funktionen, Wirkungsmechanismen und Einflussfaktoren, damit ein Unternehmenskulturwandel erfolgreich initiiert, gestaltet und begleitet werden kann.
courbière hat ein effektives Verfahren – bestehend aus gemischten Projektgruppen mit Unternehmensmitgliedern (unternehmensspezifisches Wissen) und externen Experten (Fach- und Methodenkompetenz) – entwickelt, um das Projekt Leitbild und Kulturentwicklung nachhaltig und effektiv auch in großen Unternehmen mit vielen Mitarbeiter/innen zu etablieren.